Hast du dich auch schon mal gefragt, was es mit der Sinologie auf sich hat? Keine Sorge, der Begriff ist gar nicht so kompliziert, wie er klingt: Sinologie ist einfach die wissenschaftliche Beschäftigung mit der chinesischen Sprache, Kultur, Geschichte und Gesellschaft. Aber was bedeutet „Sinologie“ genau? Wir geben dir in diesem Beitrag einen Überblick.
Wer darf sich Sinologe nennen? Der Duden sagt dazu ganz klar: Eine Sinologin oder ein Sinologe ist „jemand, der sich wissenschaftlich mit der chinesischen Sprache und Literatur befasst“. Das trifft natürlich besonders auf Hochschullehrende, Forschung und Studierende zu.
Meistens haben Sinolog:innen auch (bald) einen Uni-Abschluss in der Tasche. Zugleich können sich Menschen, die sich intensiv im Selbststudium mit China beschäftigen, nach der oben genannten Definition ebenfalls Sinolog:innen nennen – geschützt ist der Begriff nämlich nicht.
Was bedeutet „Sinologie“? Sinologie als Ort
Wenn du an der Uni „Wir treffen wir uns in der Sinologie“ hörst, ist meist gar nicht direkt das Fach gemeint, sondern einfach die Räumlichkeit des Instituts. Das kann ein eigenes Gebäude oder aber ein Gebäudeteil wie z.B. eine eigene Etage sein.
In dieser „Sinologie“ finden sich typischerweise:
- Seminarräume für den Unterricht
- Die Institutsbibliothek mit China-Literatur
- Büros der Professor:innen
- Aufenthaltsräume für Studierende
- Bestenfalls auch eine Teeküche
Diese sprachliche Vereinfachung ist übrigens keine Besonderheit der Sinologie – auch andere Fächer werden oft als Ortsangabe verwendet. Man trifft sich „in der Germanistik“ oder „in der Geschichte“, wenn man eigentlich das jeweilige Institut meint.
Sinologie-Bachelor – Studium, Vertiefungen und Berufsaussichten
Sinologie-Institute in Deutschland
Eine Liste mit den Sinologien in Deutschland haben wir im Folgenden zusammengestellt. Es ist zu beachten, dass nicht jede Einrichtung auch „Sinologie“ heißt. Teilweise haben die Institute auch „Ostasien“ im Namen, obwohl der Fokus heutzutage eindeutig auf China liegt.
Die Studiengänge heißen teilweise nicht „Sinologie“, sondern z.B. auch „China-Studien“. Das hat in einigen Fällen, aber auch nicht immer inhaltliche Gründe. Beim Titel „Sinologie“ ist häufig der klassisch-sprachliche Anteil besonders ausgeprägt.
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Freie Universität Berlin
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Georg-August-Universität Göttingen
- Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität
- Ruhr-Universität Bochum
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
- Universität Hamburg
- Universität Leipzig
- Universität Trier
- Universität zu Köln
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
(alphabetisch sortiert)
Studium der Sinologie kurz erklärt
Ein Sinologie-Bachelor dauert typischerweise sechs Semester, und wer mag, hängt noch einen ein- bis zweijährigen Master dran. Was lernt man da so? Eine ganze Menge, die natürlich mit China zu tun hat.
- Chinesische Sprache (mit Schriftzeichen und den vier Tönen)
- Chinesische Kultur und Geschichte
- Philosophie und Politik (damals und heute)
- Gesellschaftliche Entwicklungen
- Weitere Schwerpunkte je nach Studiengang und Institut
Besonders die Sprache hat es zwar in sich, aber mit der Zeit werden sogar die unzähligen Zeichen immer verständlicher – solange man mit viel Fließ und Begeisterung am Ball bleibt.
Das Studium der Sinologie eröffnet dir weitaus mehr Perspektiven als die reine Sprachaneignung oder die Analyse historischer Texte. Es ermöglicht einen umfassenden Zugang zum Verständnis einer der faszinierendsten und einflussreichsten Kulturen der Weltgeschichte.
Die intensive Auseinandersetzung mit China umfasst dabei verschiedenste Aspekte – von der klassischen Philosophie über gesellschaftliche Entwicklungen bis hin zu aktuellen wirtschaftlichen und politischen Dynamiken.
Berufliche Sinologie-Perspektiven
Jetzt zur wichtigen Frage: „Und was macht man später damit?“ Überraschend viel! Sinolog:innen findest du in:
- Unis und Forschungseinrichtungen
- Museen und Stiftungen
- Zeitungen und Verlagen
- Botschaften und internationalen Organisationen
- Wirtschaft und Beratung
- Usw. – siehe dazu auch den Blogartikel über Sinologie im Beruf
Im Studium lernst du nicht nur die Sprache, sondern entwickelst auch ein echtes Gespür für interkulturelle Kommunikation. Das ist in unserer vernetzten Welt wirklich wertvoll und dürfte angesichts der globalen Dynamik künftig noch einmal wichtiger werden.
Sinologie-Master – Studium, Schwerpunkte und Karriereaussichten
Was bedeutet „Sinologie“ – unser Fazit
Wer sich für die Sinologie entscheidet, wird mit einem vielfältigen Studium belohnt, das nicht nur intellektuell bereichernd ist, sondern auch exzellente berufliche Perspektiven bietet.
Die wachsende Bedeutung Chinas in der globalen Wirtschaft und Politik macht die besten Absolvent:innen der Sinologie zu gefragten Expert:innen in verschiedenen Bereichen.
Wenn dich die chinesische Kultur und Gesellschaft in ihrer Komplexität fasziniert, dann könnte die Sinologie die richtige akademische und berufliche Perspektive für deine Zukunft sein.